Manheim bei Kerpen ist ein Ort, der eine der drastischsten Veränderungen im Rheinischen Revier erlebt hat. Das ursprüngliche Dorf – oft „Manheim alt“ genannt – wurde fast vollständig verlassen, weil es dem Tagebau Hambach weichen musste. Wo früher Wohnhäuser, Höfe und ein lebendiger Dorfkern waren, stehen heute nur noch wenige Gebäude, viele davon verriegelt, entkernt oder schon abgerissen. Leere Straßen und verwitterte Straßenschilder verleihen dem Ort eine gespenstische, fast filmreife Atmosphäre. Das Highlight im Ort ist die große Kirche, welche noch steht, aber nicht mehr zugänglich ist.

Die Bewohner zogen größtenteils in den neu angelegten Umsiedlungsort Manheim-neu, ein paar Kilometer weiter. Dort entstanden moderne Häuser und eine neue Dorfstruktur, während das alte Manheim langsam verschwindet. Wer durch die verlassene Gegend fährt oder geht, spürt sehr deutlich, wie gewaltig der Strukturwandel im Rheinischen Braunkohlerevier ist – ein Ort zwischen Vergangenheit, Gegenwart und dem, was vom Tagebau übrig bleibt.